Spindschießen ist einerseits ein Wettbewerb, der das einfache Ziel jeder sportlichen Aktivität verfolgt: Sei der Beste! Besiege Deine Mitspieler!
Spindschießen ist andererseits Ausdruck eines Lebensgefühls: Gehe mit Deiner Umwelt spielerisch um! Strebe nach Spaß im Alltag! Oder einfach: Mach das Beste daraus!
Spindschießen als Wettbewerb
Spindschießen folgt der gleichen Grundidee wie die verschiedensten
Golfvarianten. Es geht darum, einen Ball präzise in einem Ziel zu
versenken. Dieses Ziel ist beim Spindschießen kein Loch, sondern ein
Spind, wie er in unzähligen Umkleiden zu finden ist, bzw. ein
Schließfach, wie man es aus zahlreichen öffentlichen Einrichtungen
kennt. Zum Spindschießen muss demnach keine eigene Sportstätte aufgebaut
werden; es werden die Gegebenheiten genutzt, die der öffentliche Raum
bietet. Welche Art von Ball genutzt wird, können die Mitspieler frei
entscheiden; auch der Schläger ist nicht normiert. Im Gegensatz zu
Golfvarianten wie Minigolf ist Spindschießen nicht statisch, sondern
höchst variabel. Der Zielspind wird vor jedem Durchgang neu bestimmt;
wie weit er geöffnet ist, ob Bügel oder Kleidung den Ball stoppen oder
ablenken, entscheidet sich in jedem Spiel neu. Auch der Ausgangspunkt –
die Base –, von der geschlagen wird, wird vor jedem Durchgang neu
bestimmt. So stellen sich die Mitspieler immer wieder aufs Neue
vermeintlich leichten und nur schwer lösbaren Aufgaben. Prinzip ist
jedoch stets: Fair geht vor! Die Spieler stellen sich nur vor Aufgaben,
die theoretisch auch zu lösen sind.
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Spindschießen als Lebensgefühl
Spindschießen nutzt die Gegebenheiten, die der öffentliche Raum
bietet. Eine zentrale Idee ist es, den Wettbewerb auch an solche Orte zu
tragen, die klassisch mit Arbeit und beruflichem Stress verbunden sind:
die Umkleiden im Betrieb etwa. Aber auch andere Orte, die lieblos als
Durchgangsstation genutzt werden – etwa die Umkleiden in Sporthallen –
erfahren so eine Aufwertung. Reine Zweckräume – ausziehen, anziehen;
reinlegen, rausnehmen – werden zu Spaßräumen. Spindschießen ist somit
Ausdruck einer positiven Grundeinstellung nach dem Motto: Seht her, auch
im gewöhnlichen Alltag kann man ohne großen Aufwand außergewöhnlichen
Spaß haben. Spindschießen ist hierfür ideal: Denn selbst zwei Minuten
reichen aus, um sich in einer kurzen Partie einem sportlichen Gegner zu
stellen. Prinzip ist jedoch stets: Sicher geht vor! Durch das Spiel der
Spindschützen darf niemand beeinträchtigt werden. Ggf. gilt es, mit dem
Betreiber der Einrichtung abzustimmen, ob Spindschießen grundsätzlich
erlaubt ist.
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